Bisher dachte ich immer, wenn Eltern bei Lehrern anrufen um sich zu beschweren, gehen sie den Pädagogen auf die Nerven. Aber das ist falsch, habe ich heute erfahren. Im Gegenteil sei Rückmeldung höchst willkommen!
“Wir sind ja völlig allein mit den Schülern”, sagte der Lehrer, mit dem ich mich unterhielt. Tatsächlich ist ja das Feedback von Schüler weder differenziert noch zuverlässig, wie wir aus unserer eigenen Schulzeit wissen. Am ehesten bekommt man von ihnen Rückmeldung, wenn sie genervt sind. Positive Bestätigung dagegen muss man vermutlich aus der Abwesenheit von Kritik schlussfolgern? Jedenfalls fand dieser Pädagoge es ausgesprochen hilfreich, auch mal was von den Eltern zu hören.
Den Wunsch nach Feedback können wahrscheinlich noch viel mehr Alleinarbeitende unterschreiben. Leider gibt es Rückmeldung oft nur nur als Kritik. Nach dem Motto, wenn man nichts hört, war alles in Ordnung – was immerhin besser ist, als wenn man gar nichts wieder von dem Auftraggeber hört und daraus erraten muss, dass nichts in Ordnung war…
Seit ich mir bewusst gemacht habe, wie hilfreich Rückmeldungen für mich sind (ab und zu kommen ja doch welche), bemühe ich mich umgekehrt selbst, anderen Leuten welche zu geben. Da es mir aber zu lange dauert, bis ich durch dieses vorbildliche Verhalten die Welt verbessert habe, frage ich manchmal einfach selber nach. Beim Gespräch über den nächsten Auftrag zum Beispiel, oder ich rufe einfach kurz an. Bisher habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht. Niemand war genervt, sondern es kam entweder das Lob, auf das ich hoffte, oder gute Hinweise, was ich anders machen könnte. Ich kann nur empfehlen, das Gespräch zu suchen!