Homeoffice aktuell…

Neue Zahlen: Zehn Prozent der Berufstätigen arbeiten im Homeoffice. Weitere 57 Prozent würden gerne ganz oder an einigen Tagen pro Woche zuhause arbeiten, und30 Prozent gehen lieber täglich ins Büro. Das größte Interesse am Homeoffice haben die 30-49jährigen. Die Zahlen meldet BITKOM, der Bundesverband der Informationswirtschaft, der mal wieder Umfrage über die Arbeit im Homeoffice gemacht hat, befragt wurden 1.000 Berufstätige.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten

“Home Office Day” in der Schweiz

Zuhause arbeiten entlastet den Verkehr, schont die Umwelt und entspricht den Wünschen vieler Beschäftigter, wie Umfragen immer wieder ergeben. Das sind wichtige Themen in der Schweiz.  (Eigentlich auch andernorts.) Weil Unternehmen noch mehr Telearbeit anbieten könnten, findet in der Schweiz am 18. Mai 2010 ein nationaler “Home Office Day” statt.

Alle Schweizer Unternehmen sind aufgerufen, an diesem Tag ihre Mitarbeiter von zuhause aus arbeiten zu lassen.

Vier Unternehmen (u.a. Microsoft und Swisscom) sind die Träger der Initiative, sie werden unterstützt von Wissenschaftlern (u.a. von der Universität St. Gallen), Organisationen und Politikern. Mehr Telearbeit würde den Straßenverkehr flüssiger machen und die Bahn entlasten, sagte Verkehrs- und Umweltminister Moritz Leuenberger der Neuen Züricher Zeitung zufolge. Ein Verkehrsminister kämpft fürs Homeoffice – es muss wirklich voll sein auf Schweizer Straßen.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Denken

Freiwillige Arbeitslosenversicherung wird teurer

Es könnte eine gute Nachricht sein,  dass sich Selbständige auch über 2010 hinaus freiwillig in der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung absichern können. Wäre da nicht der Schönheitsfehler der steigenden Beiträge. Heute gab es einen Kabinettsentwurf dazu, voraussichtlich soll im Herbst ein Gesetz draus werden. Näheres erläutern mediafon und akademie.de, Kritik übt ver.di.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Geschäft

Noch ein Echo für “Homeoffice”

Wenn man schon denkt, jetzt kommt nichts mehr, dann erfreut einen eine liebe Kollegin doch noch: Diesmal mit einer Rezension unseres Buches “Homeoffice“, und die Rezensentin ist Heide Liebmann. Danke schön!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Kollegen

Multitasking

Falls Ihr beim Wäschefalten gerade dem Kind zur Erheitung Grimassen schneidet, der Figur zuliebe den Bauch anspannt,  über das Konzept nachdenkt, das bis morgen fertig sein muss, dem Geschäftspartner am Telefon die letzte Abrechnung erklärt, zwischendurch die Angriffe der Katze abwehrt und dabei darauf achtet, dass Euer Fußnagellack unbeschadet trocknet, erledigt Ihr gerade sieben Dinge gleichzeitig.

Damit seid Ihr Wunder der Natur, wenn stimmt, was auf Spiegelonline steht, nämlich, dass wir nur zwei Dinge gleichzeitig tun können. Französische Wissenschaftler haben das an Probanden getestet, die verschiedene Aufgaben gleichzeitig lösen mussten. Dabei lagen die Versuchspersonen in einem Magnetresonanztomographen! Ich persönlich staune ja, dass sie da überhaupt Aufgaben lösen konnten. Und ist es wirklich beflügelnd, zur Belohnung für richtig gelöste Aufgaben mal mit einem Euro oder mal gar nur mit 4 Cent abgespeist zu werden?

Vielleicht sollten wir diese Erkenntnis besser in der Rubrik „Wunderwerke der Versuchsanordnung“ ablegen. Es gibt ja noch mehr Forscher auf dieser Welt! Zum Beispiel in Dortmund, an der Technischen Universität. Von dort kam im vergangenen Jahr die Meldung, dass Lagerarbeiter im Versandhandel bis zu acht Aufträge gleichzeitig erledigen können, bevor kritisch viele Fehler passieren. Eine tröstliche Erkenntnis für Alleinarbeiter, die vieles selber machen, und das gerne, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Die Welt der Wissenschaft ist wunderbar… Vielleicht sollte man mal uns Alleinarbeiter erforschen?

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Denken | 2 Kommentare

Steuern – jetzt schon?

Darf man eigentlich zugeben, wenn man jetzt “schon” an die Steuererklärung denkt oder gar damit anfängt? Deadline für selbsterklärende Selbstständige ist der 31. Mai, bis dahin sind es noch sechseinhalb Wochen. Ganz schön viel Zeit für eine Steuererklärung, und wer jetzt schon anfängt, setzt sich vielleicht dem Verdacht aus, er hätte nichts besseres zu tun?

Für alle, die der Imagepflege zum Trotz in diesem Jahr ihre Steuer entspannt zu erklären gedenken: Zum Einlesen, Motivieren, Anfangen könnte das aktuelle Finanztest-Heft (04/2010) taugen, mit Steuerspartipps als Titelthema. Das gibt es (gegen Gebühr) auch online.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Geschäft,Selbstmanagement

Heute schon nicht gearbeitet?

Sagt nicht jeder, Arbeit sei nur das halbe Leben, es müsse auch noch andere Dinge geben? Vielleicht sind wir Alleinarbeiter ja die einzigen Deppen, die das glauben, aber wer, wenn nicht wir, hat die Chance, die Probe auf Exempel zu machen?

Alternativen zum Arbeiten gibt es genug: Im Bett bleiben, lange frühstücken, Sport treiben, lesen, Sonne tanken, ein Kind bespaßen, shoppen. Diesen Versuchungen zu widerstehen und trotzdem zu arbeiten, das ist das Kunststück der Selbstbestimmung. Sofern man wirklich arbeiten möchte. Oftmals entsteht dieser Ehrgeiz ja eher durch den gesellschaftlichen Druck, den die Norm des Achtstundentags ausübt. Wer sich trotzdem nicht aufraffen kann und an Disziplinarmut scheitert, tröste sich: Jetzt und hier beginnt eigentlich erst die Selbstbestimmung, nämlich die Freiheit, NICHT zu arbeiten.

Sie ist zunächst eine Herausforderung, denn in Nullkommanix setzt das schlechte Gewissen ein: Den erschöpften Mitmenschen gegenüber, die abends abgekämpft aus dem Büro nach Hause stolpern, den Kindern gegenüber, weil man noch etwas Zeit gehabt hätte, um mehr Geld zu verdienen. Und der ganzen Allgemeinheit gegenüber sowieso. Einfach so verzichtet es sich eben nicht auf Arbeit und Pflicht als Lebensschwerpunkt und Struktur. Andererseits: Wer sich erstmal durchgerungen und vom Normenzwang des Achtstundentages befreit hat, stellt fest: Es stimmt, da ist noch was. Man muss nur den Mut haben, es zuzulassen.

Der Trick ist, Arbeit und Leben als Projekte zu betrachten. Schreib ein Buch, erstell einen Businessplan, programmiere eine Website – liebe einen Menschen, betreue deine Nachbarin, renovier deine Wohnung. Mal ist etwas Privates wichtig und interessant, mal etwas Berufliches. Das Leben leben heißt, selbst die eigenen Schwerpunkte und Themen zu setzen. Mag sein, das verstößt gegen manche Konventionen. Sowieso sollte man Zusagen einhalten und Pflichten erfüllen. Doch wenn es im Job einmal weniger zu tun gibt, und dafür andere Lebensthemen drängen: Warum nicht nehmen, wie es kommt? Klar, andere Leute können sich das nicht leisten, das schlechte Gewissen… Aber ehrlich, wenn man jetzt arbeiten müsste: Dann wären da wieder all diese Stunden, die man abgelenkt und halbherzig am Schreibtisch herumhinge, weil man meinte, etwas tun zu müssen, sich aber kaum aufraffen könnte.

Also, dies ist ein Plädoyer für klare, selbstbestimmte Entscheidungen und ein Mutmacher an alle Alleinarbeiter: Nutzt Eure Spielräume!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Denken,Selbstmanagement | 3 Kommentare