Multitasking

Falls Ihr beim Wäschefalten gerade dem Kind zur Erheitung Grimassen schneidet, der Figur zuliebe den Bauch anspannt,  über das Konzept nachdenkt, das bis morgen fertig sein muss, dem Geschäftspartner am Telefon die letzte Abrechnung erklärt, zwischendurch die Angriffe der Katze abwehrt und dabei darauf achtet, dass Euer Fußnagellack unbeschadet trocknet, erledigt Ihr gerade sieben Dinge gleichzeitig.

Damit seid Ihr Wunder der Natur, wenn stimmt, was auf Spiegelonline steht, nämlich, dass wir nur zwei Dinge gleichzeitig tun können. Französische Wissenschaftler haben das an Probanden getestet, die verschiedene Aufgaben gleichzeitig lösen mussten. Dabei lagen die Versuchspersonen in einem Magnetresonanztomographen! Ich persönlich staune ja, dass sie da überhaupt Aufgaben lösen konnten. Und ist es wirklich beflügelnd, zur Belohnung für richtig gelöste Aufgaben mal mit einem Euro oder mal gar nur mit 4 Cent abgespeist zu werden?

Vielleicht sollten wir diese Erkenntnis besser in der Rubrik „Wunderwerke der Versuchsanordnung“ ablegen. Es gibt ja noch mehr Forscher auf dieser Welt! Zum Beispiel in Dortmund, an der Technischen Universität. Von dort kam im vergangenen Jahr die Meldung, dass Lagerarbeiter im Versandhandel bis zu acht Aufträge gleichzeitig erledigen können, bevor kritisch viele Fehler passieren. Eine tröstliche Erkenntnis für Alleinarbeiter, die vieles selber machen, und das gerne, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Die Welt der Wissenschaft ist wunderbar… Vielleicht sollte man mal uns Alleinarbeiter erforschen?

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Denken | 2 Kommentare

2 Kommentare bisher

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  1. 22. April 2010 um 10:06 Uhr

    Gitte Härter sagt,

    Hallo Frau Sonnenberg,

    zum Multitasking habe ich bei mir die interessante Erfahrung gemacht, dass ich mit zunehmendem Alter (hihi) keine Lust mehr dazu habe.

    Früher habe ich ständig mehrere Sachen gleichzeitig gemacht: als Angestellte war ich auch anders von außen bestürmt als als Selbstständige. Ich kann multitasken, wenn es sein muss – aber ich mag’s nicht mehr. Das Konzentrieren auf eine Sache, abschließen (zumindest bis zu einem bestimmten Punkt) und dann was Neues finde ich “heutzutage” viel besser als gleichzeitig rumzuwurschteln.

    Und was witzigerweise bei mir noch nie ging, ist gleichzeitig am Telefon reden und im Computer was suchen. Da setzt dann entweder das Sprachzentrum aus oder ich rede und klicke ohne Sinn und Ziel durch die Gegend. Die Grenzen des Multitasking scheinen hier erreicht …

    Viele Grüße
    Gitte Härter

  2. 1. Mai 2010 um 14:37 Uhr

    Henning sagt,

    Ich kann nicht einkaufen und telefonieren. Ich kaufe dann entweder wahllos Sachen ein oder ich laufe einfach ziellos durch den Supermarkt.

    Vermutlich kann jeder von uns bestimmte Dinge gleichzeitig tun und andere nicht. Das scheint mir eine individuelle Sache zu sein.

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