Was zuerst zu lassen ist

Eigentlich ist es Luxus, wenn sich die Aufgaben auf der To-Do-Liste unterscheiden, wenn große, stundenfüllende Sachen darauf stehen, aber auch kleinere, die man zwischendurch erledigen kann. Das Problem ist nur, dass man dann die kleineren Aufgaben immer zuerst erledigt. Mir geht es jedenfalls so, aber ich höre das auch von anderen Kollegen. Es ist halt so viel einfacher, im Angesicht einer großen Kraftanstrengung erstmal schnell eine Rechnung zu schreiben oder die Bestellung für die Druckerpatronen abzuschicken.

Leider bleibt manches Großprojekt dann tagelang liegen, weil sich immer was anderes findet, nichts wichtigeres, aber eben schneller zu erledigen. Eine Weile hab ich mir das schön zu reden versucht: Man brauche Anlauf für größere Anstrengungen, oder innere und äußere Freiheit… Aber ehrlich, das ist Quatsch. Ich dreh den Spieß jetzt um: Bevor ich Bestellungen aufgebe, Rechnungen sortiere oder den Mülleimer leere, wird mindestens zwei Stunden lang am Großprojekt gearbeitet, jawoll!

Äh, und das Bloggen sollte ich dann eigentlich auch nach hinten verschieben…

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Selbstmanagement | 5 Kommentare

5 Kommentare bisher

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  1. 3. November 2010 um 07:16 Uhr

    Angela Gaida sagt,

    Oh ja, das kenne ich. Ich neige dazu, mich an der großen Zahl abgestrichener ToDo-Punkte zu erfreuen und dabei auszublenden, dass es sich nur um Kleckerkram gehandelt hat.

    Für eins meiner wichtigen Großprojekte habe ich mich darum erfolgreich selbst überlistet. Da steht nicht “Projekt XY” auf der Liste, sondern “10 Schnipsel für XY” (es handelt sich dabei um ein großes Textprojekt und die kleinste Texteinheit dabei nenne ich für mich Schnipsel. Entspricht etwa einem kurzen Absatz.)

    Meine Todo-Listen-Software schreibt mir nun jeden Tag ein neues ToDo rein. Arbeite ich eine Woche lang nichts davon ab, habe ich 7 kleine ToDos “10 Schnipsel schreiben” auf der Liste. So habe ich das Großprojekt in kleine ToDos aufgeteilt, die ich genüsslich von der Liste streichen kann. Funktioniert bei mir prima :)

    Herzliche Grüße
    Angela

  2. 3. November 2010 um 10:59 Uhr

    Annette L. sagt,

    Das kenne ich auch gut. Da hilft wirklich nur der berühmte Tritt in den Allerwertesten und das Mantra “Beginne den Tag mit einer Hauptaufgabe”. Wenn man das mal eine Weile macht, ist man sehr froh und unbändig stolz, bis mittags schon einen großen Brocken weggeschaufelt zu haben. Funktioniert bei mir aber auch nur kurz vor der Deadline :-\.

  3. 3. November 2010 um 16:32 Uhr

    Julia sagt,

    Blöderweise sind die kleinen To-dos aber auch sehr oft die eiligeren. Hier ein schnelles Anzeigenkorrektorat, dort mal ein Mailing schreiben … “Geht das bis heute Nachmittag?” Öhm, ja, eigentlich schon, das Große hat ja Zeit bis Mitte nächster Woche, hm. Und mit einem Mal ist schon Anfang der nächsten Woche – und dann wird es kritisch.

    Dafür hab ich noch keine Lösung gefunden. Absolut nicht. Aber ich suche …

  4. 6. November 2010 um 20:54 Uhr

    Barbara Steldinger sagt,

    Mir hilft es schon weiter, wenn ich mich tatsächlich strikt daran halte, die Emails erst nach dem ersten “Arbeitseinsatz” zu lesen. Gelingt mir noch nicht immer, aber es entwickelt sich.

    Also schon mal zwei Stunden am Stück am Großen arbeiten und dann erst die Kleckerlis.

    Die Erfahrung hat mir gezeigt, dass ich auch sehr dazu neige, erst alles andere wie Kleckerlis zu machen.

    Und Emails checken bietet da leider unendliche Möglichkeiten…

  5. 6. November 2010 um 22:50 Uhr

    Silke sagt,

    Bei mir funktioniert es, wenn ich erst am späten Vormittag das erste Mal meine Mails kontrolliere. Vorher erledige ich die wichtigsten Dinge oder beginne das wichtigste auf meiner To-do-Liste für den entsprechenden Tag.
    Viele Kleinigkeiten lassen sich gut in einer der unproduktiven Tageszeiten erledigen. Und mittlerweile weiß ich genau, wann meine un- bzw. produktive Zeiten am Tag ca. beginnen und wie lange sie dauern.
    Mittlerweile funktioniert sogar das Pareto-Prinzip:-).

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