Wann ist eine Provision angezeigt?

Wenn Selbstständige untereinander Aufträge weiterreichen, freut sich in aller Regel derjenige, der den weitergereichten Auftrag übernimmt. Und es ist durchaus üblich, dass er demjenigen, der ihm den Job überlässt, eine Provision bezahlt. Allerdings wird diese Transaktion zuweilen von Brauchgrummeln begleitet. Wofür zahl ich eigentlich? fragt sich mancher Jobabnehmer.

Ja, wofür? In vielen Fällen lautet die Antwort: Dafür, dass jemand anders dafür gearbeitet hat, dass der Auftrag überhaupt zustande kommt. Wenn der Jobabgeber zum Beispiel Akquise betrieben hat, Absprachen getroffen, Verwaltungs- und Kommunikationsaufwand hatte, dann ist es nur gerecht, wenn er für diesen Aufwand entschädigt wird.

Ähnlich liegt der Fall, wenn der Jobabgeber Hauptauftragnehmer bleibt und der Jobabnehmer den Auftrag als Subunternehmer übernimmt. Dann trägt ja der Jobabgeber als Hauptauftragnehmer noch die Verantwortung gegenüber dem Auftraggeber dafür, dass der Auftrag korrekt ausgeführt wird. Er muss gegebenenfalls die Arbeit kontrollieren, und bei Problemen geradestehen. Das kostet Zeit, schlechtenfalls auch Nerven und sollte natürlich ebenfalls honoriert werden.

Es gibt aber auch den Fall, in dem ein Jobabgeber eigentlich nicht viel zu tun hat: Wenn ein Auftraggeber von sich aus anfragt und man nichts tut, als einen Kollegen zu fragen, ob er einspringt, und die Kontaktdaten weitermailt. Eine Frage von Minuten. Muss das wirklich bezahlt werden? Oder wenn man den Auftrag an einen Kollegen abtritt, von dem man umgekehrt auch schon Aufträge bekommen hat, die Sache also durchaus zweiseitig ist.

In solchen Fällen ist die Frage nach dem Sinn der Provision durchaus berechtigt, denn der Nutzen der Jobvermittlung ist beidseitig. Schließlich profiliert sich auch derjenige, der einen Job weitergibt – als jemand mit einem guten Netzwerk, der dem Auftraggeber gerne und gut weiterhilft und ihm die zuweilen mühsame Suche nach qualifizierten Dienstleistern abnimmt. Ein gutes Netzwerk ist doch ein Pfund, mit dem man wuchern kann, oder? Mit und ohne Provision.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Geschäft,Kollegen

Krank arbeiten kostet

Immer wieder schön, wenn nachgerechnet und bestätigt wird, was man eigentlich weiß, aber nicht glauben will. Heute: Wer krank arbeitet, erzeugt Kosten. Durch Fehler, Unfälle, verminderte Leistung. Diese Kosten seien mit durchschnittlichen 2.399 Euro pro Kopf und Jahr doppelt so hoch wie die Kosten, die die reinen Fehltage erzeugen. Das meldet die Unternehmensberatung Booz & Company, die sich die Mühe des Nachrechnens gemacht hat, motiviert durch einen entsprechenden Auftrag der Felix-Burda-Stiftung.

Also, wir ahnten schon, dass es irgendwie nicht richtig ist, Leute als Weicheier hinzustellen, die wegen weniger als 40 Grad Fieber zuhause bleiben. Und dass es nur auf den ersten Blick heldenhaft wirkt, mit Magendarmgrippe noch eine Präsentation abzuhalten, auch wenn alle Kollegen das in den Tagen danach nachahmen, weil man sie mit der Magendarmgrippe angesteckt hat. Schön, dass wir jetzt Gewissheit haben: Die heimlichen Zweifel am modernen Heldentum sind berechtigt!

Auch für Alleinarbeitende ist das eine gute Nachricht. Ok, jemanden anzustecken, ist für sie nicht die größte Gefahr, und das Unfallrisiko beschränkt sich eher auf abgebrochene Fingernägel, verschütteten Hustentee oder blaue Flecken von Kollisionen mit den Büromöbeln, wenn man fiebrig zwischen ihnen herumtaumelt und sich zu erinnern versucht, was man eigentlich sucht.

Aber die Fehler: Die verursachen auch Alleinarbeitenden Kosten, denn sie fressen Zeit. Allein das verlangsamte Denken. Oder Rechnungen, die man zweimal ausstellen muss, weil die erste falsche Summen enthielt, wie man Monate später feststellt. Besonders zeitaufwändig dann, weil so peinlich: die Kommunikation mit dem Kunden. Sie ist der Hauptfaktor übrigens auch bei den unangenehmen Nachfragen, wenn man sich die Einzelheiten des Auftrags nicht richtig aufgeschrieben hat, weil die Erkältung auf die Ohren geschlagen war und man nur die Hälfte verstand. Und auf die ob des verschnupften Keuchens besorgte Rückfrage des Kunden hervorstieß: “Nein, nein, nichts Schlimmes, eine kleine Lungenentzündung mit etwas Fieber, nicht der Rede wert, das kommt ja mal vor, morgen ist alles fertig!” Möglicherweise kosten die unter solchen Umständen entstehenden drittklassigen Arbeitsergebnisse auch den einen oder anderen Job?

Jetzt brauchen wir nur noch eine Studie, die ausrechnet, wie viel besser man da steht, wenn man zugibt, dass man wegen einer Erkrankung den Auftrag nicht erledigt hat.

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Denken,Selbstmanagement | 1 Kommentar

Steuersoftware

Als bekennende „Keep it simple“-Fetischistin möchte ich heute ein Loblied singen auf die Steuer- und Buchhaltungssoftware EasyCash&Tax. Das ist eine Freeware, die zuverlässig und einfach die Einnahmen und Ausgaben bucht, rechnet und formulargerecht sortiert. Ohne Schnickschnack und Systemanforderungen, aufpoppende Hilfe-Monster und was sich manche Programmierer sonst noch  einfallen lassen. Sondern schlicht und übersichtlich.

Es gibt sicherlich umfangreichere und komfortablere Software, aber wer ungefähr weiß, was zu tun ist, eine Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) und/oder Umsatzsteuerberechnung zum Ziel hat, keine komplizierten Steuermodelle braucht und einfach nur buchen möchte, ist mit EasyCash&Tax gut bedient. Bei Problemen gibt es hilfreichen Support, habe ich auch schon festgestellt.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Nützliches | 1 Kommentar