Abschalten kann so langweilig sein

Im Urlaub soll man nicht arbeiten, sondern abschalten, zur Ruhe kommen, mal was ganz anderes tun, den Job vergessen.

Aber was tut man dann? Schlafen, spazieren gehen, Sport treiben, Zweisamkeit genießen, lesen, baden… Das tut gut. Aber mal ehrlich: Auf die Dauer kann das sehr, sehr langweilig werden. Wenn man zum Beispiel keine besondere Sportart betreibt, und wenn das grüne-Daumen-Gen fehlt, dann läuft sich doch die Sache mit der schönen Natur und der körperlichen Beschäftigung irgendwann tot. Ein Baum ist ein Baum ist ein Baum, eine Welle ist eine Welle, ist eine Welle… Mit der Zweisamkeit ist es auch so eine Sache – wie sie an die Wand fahren kann, gerade wenn sie mal richtig viel Raum erhalten soll, darüber sind ja schon ganze Romane geschrieben und Filme gedreht worden.

Erholsamer als die Erholung ist es manchmal, zwischendurch etwas  zu arbeiten. Zwischen dem ganzen Urlaubslektüreschmökerkitsch mal eine saftige Mail vom Chef zu lesen oder sich statt schöner Landschaft ein Dossier mit haufenweise Zahlen, Tabellen und Grafiken reinzuziehen. Das sollte natürlich nicht mit Stress und Zeitdruck verbunden sein! Sonst wär’s ja kein Urlaub mehr.

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Selbstmanagement | 3 Kommentare

3 Kommentare bisher

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  1. 16. August 2011 um 09:45 Uhr

    Ivan Blatter sagt,

    Ich glaube, alles, was man freiwillig tut, ist OK. Nur wenn man meint, man müsse oder wenn der Chef erwartet, man solle im Urlaub immer erreichbar sein, dann ist es nicht mehr OK.

    Und: Das ist nur dann risikolos, wenn man wirklich eine gewissen Leidenschaft für den Job hat und auch “Nein” sagen kann.

    Ansonsten: Lieber richtig Urlaub machen.

  2. 22. August 2011 um 22:34 Uhr

    Annette Lindstädt sagt,

    Najaaaaaa. Man kann ja im Urlaub auch – wenn man denn unbedingt etwas *machen* muss/will – auch was anderes tun als ausgerechnet Arbeiten. Mir persönlich pustet jede Art von Aktivurlaub am besten den Kopf frei: Wandern oder Reiten usw. Da hat man was zu tun, reduziert die Hirnleistung aber aufs Wesentliche: Wo geht’s lang? Wann sind wir da? Mir tut das Fahrgestell weh. Ich hab Hunger. Ich will Duschen. Herrlich.

    Je nach Stresslevel vorm Urlaub bin ich aber auch froh über süßes Nichtstun. Ansonsten hilft auch: Urlaubsdauer adjustieren. Wenn’s zu langweilig wird, war es zu lang. Dann fährt man einfach früher wieder nach Hause oder plant zumindest den nächsten Urlaub entsprechend kürzer.

  3. 25. August 2011 um 16:17 Uhr

    Silke sagt,

    Also, für mich ist Urlaub Urlaub und Arbeit Arbeit. Ersteres möglichst ohne Arbeitsmaterialien. Für den Fall, dass Ideen auftauchen – Papier und bunte Stifte mitnehmen. Ansonsten: geistig abtauchen bzw. den Geist anderweitig beschäftigen. Reiten, Wandern, Schwimmen, Lesen, sich in andere Zeiten versetzen, Märkte besuchen, Fremdsprachen vor Ort aus den hintersten Winkeln der inneren Schubladen hervor holen und radebrechen, was das Zeug hält. Wunderbar anregend. Keine Arbeit. Nada, rien, nothing… Wunderbar.

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