Geld verdienen – bitte nicht lachen

Es kann so mühsam sein, das richtige Honorar auszuhandeln, denn die Spanne in manchen Branchen ist groß und der Markt unübersichtlich. Ein schlechtes Zeichen ist, wenn der Kunde klaglos die Forderung akzeptiert – dann hat man meistens zu wenig gefordert. Ärgerlich! Erst recht, wenn auch noch „liebe“ Kollegen lachend oder weinend zusammenbrechen angesichts der kläglichen Summe, für die zu arbeiten man sich outet.

Klar, wer zu wenig nimmt, verdirbt letztlich allen die Preise. Trotzdem ist es blöd, wenn man für blöd erklärt wird, wo man sich sowieso schon für blöd hält. Vielleicht ist das der Grund, warum man eher von hohen als von niedrigen Preisen erfährt?

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Geschäft | 3 Kommentare

3 Kommentare bisher

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  1. 30. September 2011 um 14:18 Uhr

    Christine Naber-Blaess sagt,

    Hallo Frau Sonnenberg,

    den “richtigen” Honorarsatz zu finden ist gerade bei Jung-Selbständigen immer wieder ein Thema. Und die Verhandlungsgespräche rund um das Honorar erfolgreich zu führen, das sind dann die Themen meiner Coaching-Kunden 😉

    Ich finde, gerade bei Trainern und Beratern gibt es wahrscheinlich kein größeres Geheimnis. Dankbar war ich damals in meiner Jung-Unternehmerzeit Zeit meinen befreundeten Kollegen und Kolleginnen, die “kein Staatsgeheimnis” aus ihren Honorarsätzen gemacht haben, sondern mir ehrlich ihre Preise nannten (und zwar bevor ich in die Verhandlungen ging).

    Heute gehe ich mit meinem Beratungshonorar genauso ehrlich um. Meinen Honorarsatz kann jedermann auf meiner homepage lesen. Und dazu Beispiele, wie viel ein Redecoaching denn so kosten könnte.

    Ich finde es aus vieler Hinsicht gut:
    1.) Interessenten können direkt sehen, wie hoch die Investiton in etwa sein könnte.
    2.)Es ist eine klare Grundlage, auf der dann die Akquisegespräche aufbauen.
    3.) Ich stehe zu meinen Preisen und zu meiner Qualität und das darf dann auch ruhig ein etwaiger “Mitbewerber” wissen.
    4.) Ich bekam damals von Kollegen Ehrlichkeit geschenkt und gebe dieses Geschenk heute gerne weiter.

    Herzliche Grüße und weiterhin viel Erfolg bei Ihrem interessanten Blog.

    Christine Naber-Blaess

  2. 11. Oktober 2011 um 17:42 Uhr

    Sabine Kreuzer sagt,

    Hallo Frau Sonneberg,

    ich persönlich mache es von mehreren Faktoren abhängig wieviel ich einem Kunden berechne. Ich bin sogar in der glücklichen Situation, den Kunde sagen zu können, sie sollen doch geben, was es ihnen wert ist.
    Ok ich bin in der heilenden Branche aber bisher habe ich da die Erfahrung gemacht, das manche viel zu viel geben und dafür andere, die es sich wirklich nicht leisten können mittragen.
    Ich bin eben ein Mensch der möchte, das sich alle anderen, unabhängig von der finanziellen Situation meine Dienstleistungen leisten können…aber das muss wohl jeder selbst entscheiden und bei manchen Berufen geht es auch nicht anders.

    Liebe Grüße

  3. 13. Oktober 2011 um 15:50 Uhr

    Ute Neehoff sagt,

    Folgende Episoden habe ich zum Thema hohe vs. niedrige Preise erlebt. Ein sehr erfolgreicher Unternehmer hatte mir mal erzählt, dass es jederzeit möglich wäre, die Preise um 10% zu erhöhen, wenn die Qualität stimmt. Die Kunden würden das kommentarlos akzeptieren. Nachdem ich mit Preisen von 75,-Euro/60 min bzw. 110,00 Euro für 90 min begonnen hatte, habe ich vor einigen Wochen nach dieser Erkenntnis gehandelt und meinen Preis zumindest auf 80,00 Euro/60 min hochgesetzt. DANACH habe ich mit diesem HÖHEREN Preis folgende Episoden erlebt:
    Eine Kundin, die noch zu dem geringeren Preis gekommen war, hat mir in der letzten Stunde “Trinkgeld” gegeben. Gleich die erste Kundin, die den höheren Preis gezahlt hat, hat mir ebenfalls “Trinkgeld” gegeben.
    Viele meiner Kunden signalisieren mir, dass es ihnen nicht leicht fällt, den Betrag aufzubringen, jedoch hat noch niemand versucht, ihn runterzuhandeln oder aus finanziellen Gründen abgesagt.
    Jemand, dem es echt schwer fiel, das Geld für mehrere Stunden aufzubringen, und den ich im Vorgespräch diesbezüglich fragte, antwortete mir sinngemäß: “Ach wissen Sie, für das, was die Menschen wirklich wollen, haben sie immer das nötige Geld. Das ist auch bei mir so.” Das hat bei mir einen AHA-Effekt ausgelöst. Daran sollten wir bei unserer Preisgestaltung denken. Seitdem achte ich darauf, was mir meine Kunden, die finanziell weniger gut gestellt sind, über ihre Freizeitgestaltung erzählen. Die meisten fahren in den Urlaub und gönnen sich diesen oder jenen anderen kleinen Luxus.
    Die Krönung der ganzen Sache: Seit ich den Preis erhöht habe, habe ich mehr Kunden als zuvor. Ich kann nur jeden ermutigen, seine Preise für eine gute Leistung zu erhöhen.
    Herzliche Grüße

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