Gute Tage sind doof

So herrlich es ist, einen guten Tag zu haben, so verfluchenswert sind sie auch. Man verdirbt sich sozusagen die eigenen Sitten. Ich meine solche Tage, an denen es einfach flutscht. Alles geht leicht von der Hand, die Arbeit ist in der Hälfte der veranschlagten Zeit fertig, hat sogar noch Spaß gemacht, und am Ende ist noch massig Energie für weitere Aktivitäten übrig.

Berauscht von meiner phantastischen Leistungsfähigkeit plane ich nach solchen Tagen deutlich weniger Zeit für meine Arbeiten ein und nehme mir das doppelte vor, denn ich habe ja gesehen: Ich kann unheimlich viel schaffen. Ich bin fit, ich bin stark, ich bin einfach gut! – Ich weiß nicht, warum ich immer wieder auf mich selbst hereinfalle. Denn natürlich folgen früher oder später auf die guten Tage wieder diese anderen Tage, die ich als Kaugummitage bezeichne: Nichts geht schnell, alles dauert ewig, am Abend ist die To-Do-Liste nahezu identisch mit ihrer Morgenfassung, und ich bin trotzdem erschöpft. Von Spaß keine Spur.

Bleibt nur die Hoffnung, dass ich irgendwann verinnerlichen werde, dass gute Tage nur deshalb gute Tage sind, weil es auch die normalen und die schlechten Tage gibt…

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Selbstmanagement | 6 Kommentare

Sind Meetings Arbeit?

Ob wiederkehrender Trödelanfälle von schlechtem Gewissen geplagt, liest die Homeworkerin staunend in der E-Mail einer Bekannten: “Ich muss eigentlich noch viel arbeiten heute, aber jetzt habe ich erstmal ein Meeting”.

Äh, und was ist ein Meeting? Eine große Pause? Das würde zumindest erklären, warum von 5 Arbeitstagen in Unternehmen eigentlich nur 3 Tage wirklich als produktiv bezeichnet werden können, wie die “Karrierebibel” heute aus einer microsoft-Studie zitiert. Der Rest der Zeit werde verdaddelt oder verquatscht.

Merke: Solange Daddeln und Quatschen in einem Bürogebäude stattfindet, sieht es nach Arbeit aus und wird auch als solche bezeichnet.  Pech für Homeworker…

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten

Winterblues, nein danke. Folge 1:
Schneller sein als der Heißhunger

Energiegeladen vom Spätsommer, gewärmt von der Herbstsonne – da sollte der Winter eigentlich zu schaffen sein, oder? Doch spätestens nach der Zeitumstellung auf die Winterzeit schlägt die Dunkelheit zu. Aufstehen gerät zur Mühsal, rausgehen wird durch minutenlange Anziehprozeduren beschwert, und dass es ab 16 Uhr dämmert, macht die Sache auch nicht besser. Mit Dunkelheit und Kälte kommen die Durchhänger. Symptome: Trödeln, Schokolade essen, schlechte Laune – weil der Ausgleich fehlt, weil es schwierig ist, aufzutanken, und weil man so unzufrieden ist ob der Antriebslosigkeit und der schlechten Arbeitsleistung. Solchen Tiefs sind wir als Alleinarbeiter besonders ausgeliefert.

Jammermodus-off: Winter bleibt Winter, aber vielleicht können wir ja den schlimmsten Durchhängern vorbeugen, möglichst bevor wir so tief im Antriebsloch versunken sind, dass wir gar nicht mehr rauskommen? Dieses Jahr wird alles besser! Hier auf Kollege Ich werden in den kommenden kalten und dunklen Monaten in loser Folge Tipps zu lesen sein, wie wir uns motivieren können, wo wir Energie bekommen können und wie wir den inneren Schweinehund im Zaum halten, der offenbar ein Polartier ist und bei Kälte gedeiht. Kommentare und Ideen sind natürlich höchst willkommen!

Schokoriegeln die Tour vermasseln

Fangen wir gleich an mit einer Idee zur Ernährung. Wenn Licht und Energie fehlen, essen viele Menschen, um wach zu bleiben. Jetzt sind wir besonders anfällig für ungesunde Essgewohnheiten. Abgesehen von der ärgerlichen Sache mit dem Winterspeck fördern ungesunde Nahrungsmittel ja auch nicht gerade das Wohlbefinden. Vermasseln wir also Schokoriegel, Käsebrot & Co die Tour:

  • Ab heute präparieren wir jeden Tag gleich beim Frühstück eine Snackbox. Auch diejenigen, die zuhause arbeiten und  jederzeit zum Kühlschrank gehen können. Die Box sollte auf jeden Fall Obst oder Rohkost enthalten. Ansonsten hängt der Inhalt davon ab, ob sie das Mittagessen ersetzt oder nur für den Vormittag reichen soll. Joghurt, ein Ei oder eher was Körniges – Hauptsache, es spendet Kraft und Energie. Besonders wichtig: Es sollte alles verzehrfertig sein! Denn wenn man erst was schnippeln muss, wenn der Heißhunger kommt, dann ist der Schokoriegel unschlagbar…
Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Nützliches,Selbstmanagement | 2 Kommentare

Die Rache der ToDo-Liste

Am effektivsten ist es ja, Sachen so prompt zu erledigen, dass sie gar nicht erst auf der To-Do-Liste auftauchen. Einfach direkt erledigen, das spart die Zeit fürs Aufschreiben und Ausstreichen. Schneller geht’s nicht – eigentlich.

Denn leider gibt es auch den Fall, dass man sich nach ein paar Tagen einfach nicht mehr erinnern kann: Hatte ich jetzt die Teilnahmebestätigung rausgeschickt oder nicht? Ist die Rechnung, die schon im Rechner ist, auch ausgedruckt und in die Post gegeben worden oder nicht? Was wäre das jetzt zeitsparend, wenn es – durchgestrichen natürlich – auf der To-Do-Liste stünde und man jetzt nicht beim Adressaten anrufen und scheinheilig „nur zur Sicherheit“ fragen müsste, ob eigentlich dieses oder jenes Schreiben angekommen ist… Außer natürlich, man hat vergessen, den entsprechenden Punkt auf der To-Do-Liste durchzustreichen und macht sich nun seufzend daran, die gleiche Rechnung nochmal… Wahrlich ein ergiebiger Stoff für einen kleinen Alptraum, zum nächtlichen Wälzen zwischen 3 und 5 Uhr morgens.

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Selbstmanagement | 1 Kommentar