Lob dem Schreibtischnomadentum

Angeblich werden wir bald alle dauernd woanders arbeiten. Nicht nur die Freiberufler, die zwischen Homeoffice, externem Büro, Coworking, Café oder Kundenbüro wechseln. Sondern auch die Menschen, die immer ins gleiche Firmengebäude gehen, sollen der Vision zufolge künftig mobil sein und mal hier, mal da sitzen, je nachdem, in welchem Team sie gerade tätig sind.

Manche gruselt es ja, wenn sie lesen, dass der herkömmliche feste Arbeitsplatz an immer demselben Schreibtisch ein altmodisches Auslaufmodell sei. Ok, Schreibtischnomadentum ist nicht jedermanns Sache. Aber viele Skeptiker übersehen eine Sache: Nämlich, dass man dann immer einen aufgeräumten Schreibtisch vorfindet. Schaut Euch doch mal um in den Büros. Die festen Schreibtische – ein Bild des Jammers. Jahrzehntealte Materialstapel, Zettelwirtschaft, Kaffeetassen. Keine freie Fläche mehr. Gute Tage sind, wenn noch Platz ist, um die Maus zu bewegen.

An den Arbeitsplätzen der Aushilfen dagegen sehen wir: Die Zukunft ist hell, sauber und ordentlich. Diese Arbeitsplätze, abwechselnd und rotierend genutzt, bieten Freifläche, wohin das Auge blickt. Man kann sich hinsetzen (ja, auch die Stühle sind frei!), Sachen ablegen, ohne vorher erst umräumen zu müssen, und einfach loslegen.

Leute, das wird toll!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag | 2 Kommentare

2 Kommentare bisher

RSS Feed abonnieren

  1. 15. Januar 2012 um 09:51 Uhr

    Margarita Moerth sagt,

    Auch als noch nicht als Selbständige in meinem Büro im eigenen Haus gearbeitet habe, war mir die Heimeligkeit und (manchmal) kreative Unaufgeräumtheit meines Schreibtisches wichtig.
    Wenn ich wirklich einmal übersiedeln musste an einen neuen Arbeitsplatz, wanderten meine Topfpflanzen sowie ein paar Fotos obligat mit, und den Rest der Individualität schuf ich binnen kürzester Zeit mittels Papier, Stiften, NAchschlagewerken und – nicht zu vergessen, mein altmodisches Telefonverzeichnis, welches ich jetzt auch schon wieder an die 20 Jahre mit mir herumtrage. Ja, ich besitze noch ein Büchlein mit ausgefranstem alphabetischem Register, in welches ich Telefonnummern, POstanschriften und e-mail-accounts eintrage.
    Nein, das neuzeitliche Schreibtisch-Nomadentum mit den blanken Arbeitsflächen ist nichts mehr für mich. Man muss ja nicht jede “Mode” mitmachen …

  2. 9. Februar 2012 um 14:09 Uhr

    Init Solutions sagt,

    Das Schreibtisch Nomadentum ist in meinen Augen eine großartige Ergänzung zu der üblichen Arbeitsweise. Gerade für uns “Net-Worker”.

    Mit der neuen Arbeitsumgebung den alten Denkmustern zu entkommen ist klasse.
    Oft ist es eine neue Arbeitsumgebung und die noch unbekannten Menschen, die mich zu neuen Ideen inspirieren.

    Routinearbeiten erledige ich selbst gerne in der bekannten Umgebung in der die Infrastruktur so eingerichtet ist, das ich maximal produktiv und wirkungsvoll in meiner Arbeit sein kann.

    Ich freue mich über die neu dazugekommene Flexibilität!

Kommentare sind deaktiviert.