Der Schlafanzug, ein Hingucker

Die vermutlich am weitesten verbreitete Phantasie über Homeworker dürfte sein, dass sie im Schlafanzug vor sich hingammeln. Jedenfalls taucht das Utensil Schlafanzug bemerkenswert häufig auf, wenn es um die Arbeit in den eigenen vier Wänden geht.

“Ein Arbeitstag im Schlafanzug” betitelt zum Beispiel die Hannoversche Allgemeine Zeitung einen Artikel der geschätzten Kollegin Katrin Schreiter, an dem ich mitwirken durfte und der die Selbstorganisation im Homeoffice thematisiert. Zwar taucht in dem Text kein einziger im Schlafanzug arbeitender Homeworker auf, aber der Titel ist trotzdem ein Hingucker. Es reizt irgendwie zum Kichern, die Vorstellung, dass jemand online oder telefonisch den Profi raushängt und dabei so überaus privat gekleidet ist.

Wer allerdings selbst zuhause arbeitet, dem bleibt das Lachen zuweilen im Halse stecken. Ok, mit Selbstironie und Humor kommt man besser durchs Leben. Andererseits ist ein Schlafanzugimage nicht gerade das, was man sich aussuchen würde, oder?

Und außerdem frage ich mich, ob es eigentlich eine nennenswerte Zahl von Homeworkern gibt, die wirklich im Schlafanzug arbeiten. Man müsste mal die Dächer über den häuslichen Arbeitsräumen abheben können…

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Geschäft,Kollegen,Selbstmanagement | 4 Kommentare

4 Kommentare bisher

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  1. 4. Februar 2013 um 17:26 Uhr

    Juliane sagt,

    Hallo Frau Sonnenberg,

    ha, ha, ich habe mich gerade shlapp gelacht – wenn jemand mein Dach hochnehmen würde und ich so wie ich schlafe am SChreibtisch sitzen sähe, würde er mich nackt sehen. Das wäre viiiiieeeeel zu kalt ohne Decke.
    Maximal noch im Nachthemd :-)

    Da kommt doch keine Arbeitsatmosphäre auf!

    Grüße
    Juliane

  2. 25. April 2013 um 18:40 Uhr

    Sonja sagt,

    Hallo Frau Sonnenberg,

    gerade zur Zeit, als die meisten Kinder ihren Schlafanzug anziehen sollen, finde ich Ihren Beitrag! Ich finde ihn so passend und gleichzeitig treffend wie amüsant, da ich selbst auch alleine zu Hause arbeite. Ich habe mir von Anfang an angewöhnt, mich morgens “büromässig” zu kleiden, ohne finde ich nicht den Anfang zum schreiben :-)

    Viele Grüße
    Sonja

  3. 28. Januar 2014 um 15:01 Uhr

    Jasmin sagt,

    Nein, Schlafanzug trage ich keinen bei der Arbeit. Für viele ist es vielleicht eine schöne Vorstellung und theoretisch könnte man ja. Aber ich glaube dass es aus psychologischen Gründen keine gute Idee ist, da man sonst irgendwie noch im Gemütlichkeitsmodus bleibt. Gewisse Morgenrituale, wie wenn ich ins Büro ginge, halte ich einfach für mich selbst ein. Aber einfach bequeme Sachen anziehen zu können, ohne auf den Büroknigge achten zu müssen, ist doch auch sehr angenehm, gerade im Sommer.

  4. 10. Februar 2014 um 14:51 Uhr

    Sven sagt,

    Im Home Office zu arbeiten hat vielleicht einige Vorteile. Aber ich könnte es mir nicht vorstellen. Zusammen in einem Team zu arbeiten macht doch einfach mehr Spaß. Ich weiss nicht ob ich das mit dem schlafanzug wirklich als Vorteil ansehe. Eher würde ich befürchten, dass man sich mehr gehen lässt.

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