Unsinn übers Homeoffice
Das Homeoffice senke die Produktivität, steht heute in dem Artikel „Der Unsinn des Homeoffice“ auf FAZ.NET. Er berichtet über Studien, denen zufolge Menschen langsamer arbeiten, wenn sie allein sind. Und zieht entsprechend niederschmetternde Schlussfolgerungen fürs Homeoffice.
Bloß: Welcher moderne Homeworker klebt denn Tüten in seinem Homeoffice? Oder kassiert? Klingt nach Unsinn im Homeoffice, doch waren es solche Arbeiten, die laut FAZ-Artikel in den Studien getestet wurden. Allerdings nicht im heimischen Büro, sondern in irgendwelchen Testräumen oder im Laden. Wenig überraschend, die Probanden tüteten eifriger ein und scanten schneller, wenn sie im Team tätig waren, als wenn sie allein diesen Beschäftigungen nachgingen. Die Botschaft an alle Arbeitgeber lautet zu Recht: Wenn ihr stupide Jobs vergebt, sorgt dafür, dass die Beschäftigten wenigstens Gesellschaft haben.
Im Homeoffice aber wirken andere Kräfte. Wer sich auf komplexe Tätigkeiten konzentrieren muss oder kreativ sein will, wird durch Gesellschaft leicht gestört. Nicht, weil sie allein langsamer arbeiten, sondern weil sie schneller sein möchten, erledigen viele Beschäftigte einen Teil ihrer Arbeit gerne zuhause. Und wenn die Arbeit interessant genug ist, wirkt die sogenannte intrinsische Motivation: die Lust auf die Arbeit, das eigene Interesse an der Sache.
Trotzdem braucht man auch als Homeworker Austausch, Anregung, Feedback, klar. Aber immer und ständig? Schreibe ich etwa schneller, bloß weil gegenüber einer sitzt und auch tippt? Und seufzt oder schnauft oder zu laut tippt oder stöhnt oder telefoniert oder mit dem Stuhl kippelt oder schmatzt oder mit den Knöcheln knackt oder mit den Fingern schnippt…?
Unsinn.