Rekorde aufstellen mit dem Teilzeitprotokoll

Eigentlich sind Zeitprotokolle grässlich, denn die Wahrheit nimmt dem Sein so viel schönen Schein. Schonungslos konfrontiert mich das Protokoll damit, dass ich bis zum Bahnhof nicht zwei, sondern zehn Minuten brauche, oder dass ich viel langsamer texte als ich mir gerne einbilde. Da schaue ich lieber nicht so genau hin!

Man kann sich aber auch mit einem Protokoll was vormachen, und das ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingt. Ich empfehle das Teilzeit-Protokoll. Ein solches führe ich dieser Tage, das heißt, ich schreibe die Dauer ausgesuchter Tätigkeiten auf. Natürlich fürchte ich ein Ergebnis, nach dem diese Tätigkeiten viel länger dauern als bisher illusioniert; andererseits habe ich auch die Hoffnung, dass das Protokoll kürzere Zeiten verzeichnet als bisher angenommen.

Und was soll ich sagen – die Hoffnung treibt, und zwar zu Höchstleistungen. Ich texte so konzentriert wie nie zuvor, plötzlich ist es kein Problem, Mails zu ignorieren und die Gedanken bei der Arbeit zu halten. Ich spüre auch keinen Hunger oder Durst, sondern einzig und allein das Bestreben, fertig zu werden und eine tolle, nämlich kurze Zeit zu notieren!

Selten habe ich so effektiv gearbeitet. Weiter gedacht könnte ich eine Liste mit persönlichen Rekorden führen. Oder eine solche ins Internet stellen: Wer schreibt am schnellsten Rechnungen? Oder E-Mails? Wer bestellt am schnellsten Druckerpatronen? Wer postet am schnellsten Blogeinträge?

Aber bleiben wir auf dem Teppich – spätestens wenn er erschöpft ist, merkt ja auch der dümmste Esel, dass er die Möhre vor seiner Nase nie erreicht.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Selbstmanagement | 1 Kommentar

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  1. 16. Juli 2014 um 12:45 Uhr

    Felix sagt,

    Liebe Gudrun,
    dein Beitrag trifft es wirklich auf den Punkt.
    Es fällt bei Homeoffice-Tätigkeiten einfach oft schwer, dass nötige Maß an Selbstdisziplin zu finden. Ich arbeite im Online-Marketing bei http://suxeedo.de/ und denke auch das es ohne eine klare selbstauferlegte zeitliche Struktur einfach keinen Sinn macht, von daheim aus zu arbeiten. Trotzdem sollte man den Bogen einfach auch nicht überspannen, weil einen zu großer “Geschwindigkeits-Ehrgeiz” auch schnell unter Stress setzen kann, der sicher auch nicht förderlich ist oder?
    Schönen Tag dir,
    Felix

Kommentare sind deaktiviert.