Lob dem Schreibtischnomadentum

Angeblich werden wir bald alle dauernd woanders arbeiten. Nicht nur die Freiberufler, die zwischen Homeoffice, externem Büro, Coworking, Café oder Kundenbüro wechseln. Sondern auch die Menschen, die immer ins gleiche Firmengebäude gehen, sollen der Vision zufolge künftig mobil sein und mal hier, mal da sitzen, je nachdem, in welchem Team sie gerade tätig sind.

Manche gruselt es ja, wenn sie lesen, dass der herkömmliche feste Arbeitsplatz an immer demselben Schreibtisch ein altmodisches Auslaufmodell sei. Ok, Schreibtischnomadentum ist nicht jedermanns Sache. Aber viele Skeptiker übersehen eine Sache: Nämlich, dass man dann immer einen aufgeräumten Schreibtisch vorfindet. Schaut Euch doch mal um in den Büros. Die festen Schreibtische – ein Bild des Jammers. Jahrzehntealte Materialstapel, Zettelwirtschaft, Kaffeetassen. Keine freie Fläche mehr. Gute Tage sind, wenn noch Platz ist, um die Maus zu bewegen.

An den Arbeitsplätzen der Aushilfen dagegen sehen wir: Die Zukunft ist hell, sauber und ordentlich. Diese Arbeitsplätze, abwechselnd und rotierend genutzt, bieten Freifläche, wohin das Auge blickt. Man kann sich hinsetzen (ja, auch die Stühle sind frei!), Sachen ablegen, ohne vorher erst umräumen zu müssen, und einfach loslegen.

Leute, das wird toll!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag | 2 Kommentare

Je später desto sicherer

Pünktlich werde ich dieses Jahr meine Steuererklärung abgeben. Ich bin dermaßen gut organisiert, dass ich sogar die Buchhaltung für das laufende Jahr angefangen habe. Lachhaft, dies zu erwähnen, laufende Buchhaltung ist eigentlich selbstverständlich. Weiß ich, habe ich früher auch praktiziert.

Meine Beflissenheit fand damals ein jähes Ende, als mein Rechner den Geist aufgab. Natürlich nicht am Anfang des Jahres, wenn man bloß ein paar Minibuchungen eingegeben hat, das lohnt ja nicht für einen GAU. Sondern im November. Und natürlich hatte ich keine Daten gesichert. Aus verschiedensten Gründen tat ich mich schwer damit, das verblichene Gerät einem Datenrettungsprofi anzuvertrauen. (Es steht übrigens heute noch in meinem Keller. Eines Tages werde ich es wiederbeleben und vielen alten, längst vergessenen Dateien wiederbegegnen, die mit Programmen geschrieben wurden, die man heute nur noch vom Hörensagen kennt… Das wird ein nostalgischer Moment…)

Damals lernte, ach was: erfuhr ich fluchenderweise dateneingebend nicht nur, wie nützlich Datensicherung ist. Sondern ich erkannte auch: Je später ich eine Arbeit erledige, desto geringer ist das Risiko, dass etwas verloren geht. Was ich nicht buche, kann nicht abstürzen. Was ich nicht aufräume, kann nicht durcheinander kommen.

Da fällt mir ein, ich muss doch mal schauen, wie habe ich eigentlich die Datensicherung zur Zeit eingestellt…

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag

Kurz vor Weihnachten sind wir alle ganz allein…

… denn da räumen wir unsere Schreibtische auf. Nicht wahr?

Selbst im lebendigsten Großraumbüro kann man dabei Einsamkeitsgefühle entwickeln. Zum Beispiel, wenn unter den Papieren noch Weihnachtskarten auftauchen, die längst in der Post sein sollten. Oder wenn im Postfach noch E-Mails sind, die zu beantworten man vergessen hat.

Spätestens jedoch, wenn man auf selbst verschickte E-Mails stößt, auf die man bis heute keine Antwort bekommen hat, fällt das Gefühl der Einsamkeit wieder ab: Den anderen geht es auch nicht anders – irgendwo auf der Welt erschrickt sich genau in diesem Moment jemand genau so wie ich. Letztlich sitzen wir doch alle im selben Boot.

In diesem Sinne: Schöne Feiertage!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag | 1 Kommentar