Rekorde aufstellen mit dem Teilzeitprotokoll

Eigentlich sind Zeitprotokolle grässlich, denn die Wahrheit nimmt dem Sein so viel schönen Schein. Schonungslos konfrontiert mich das Protokoll damit, dass ich bis zum Bahnhof nicht zwei, sondern zehn Minuten brauche, oder dass ich viel langsamer texte als ich mir gerne einbilde. Da schaue ich lieber nicht so genau hin!

Man kann sich aber auch mit einem Protokoll was vormachen, und das ist gar nicht so schlecht, wie es vielleicht klingt. Ich empfehle das Teilzeit-Protokoll. Ein solches führe ich dieser Tage, das heißt, ich schreibe die Dauer ausgesuchter Tätigkeiten auf. Natürlich fürchte ich ein Ergebnis, nach dem diese Tätigkeiten viel länger dauern als bisher illusioniert; andererseits habe ich auch die Hoffnung, dass das Protokoll kürzere Zeiten verzeichnet als bisher angenommen.

Und was soll ich sagen – die Hoffnung treibt, und zwar zu Höchstleistungen. Ich texte so konzentriert wie nie zuvor, plötzlich ist es kein Problem, Mails zu ignorieren und die Gedanken bei der Arbeit zu halten. Ich spüre auch keinen Hunger oder Durst, sondern einzig und allein das Bestreben, fertig zu werden und eine tolle, nämlich kurze Zeit zu notieren!

Selten habe ich so effektiv gearbeitet. Weiter gedacht könnte ich eine Liste mit persönlichen Rekorden führen. Oder eine solche ins Internet stellen: Wer schreibt am schnellsten Rechnungen? Oder E-Mails? Wer bestellt am schnellsten Druckerpatronen? Wer postet am schnellsten Blogeinträge?

Aber bleiben wir auf dem Teppich – spätestens wenn er erschöpft ist, merkt ja auch der dümmste Esel, dass er die Möhre vor seiner Nase nie erreicht.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Selbstmanagement | 1 Kommentar

Ernie und Bert

Oft, wenn ich anfangen will zu arbeiten, muss ich an Ernie und Bert denken. Nicht weil ich lieber Sesamstrasse gucken würde, so schlimm ist meine Arbeit dann doch nicht. Aber die Kreise, die ich manchmal ziehe, davor und darum herum…! In jenem Spot, an den ich immer denke, regnet es, und Ernie und Bert beschließen nach stundenlangem Fernsehen, die Kiste auszuschalten und was Kreatives zu machen. Ich glaube, sie wollen basteln oder eine Geschichte schreiben. Doch immer, wenn es losgehen soll, stoppt Ernie das Geschehen: Erstmal Tisch aufräumen! Erstmal Stifte spitzen! Erstmal Papierkorb leeren! Erstmal schönes Papier suchen! Am Ende, als es endlich losgehen kann, hört der Regen auf und zack, ist Ernie draußen und Bert ergibt sich der üblichen Verzweiflung.

Für Erwachsene könnte man den Spot ins Endlose weiterdrehen. Früher glaubte ich fest daran, dass die Zeit für den Bert in uns spielt und wir mit wachsender Erfahrung immer vernünftiger und zielorientierter arbeiten. Aber die Sesamstrasse ist offenbar eine lange Straße, und es wächst in uns nicht nur der Bert, sondern auch der innere Ernie. Und wie! Tisch aufräumen, Papierkorb leeren – das ist für gestandene Menschen tatsächlich Sesamstrasse, nämlich Kinderkram. Ich erlaube mir, im Plural zu formulieren, weil ich in letzter Zeit so tolle Ernie-Ideen aus meiner Umgebung vernommen habe. Ein paar davon möchte ich mal weitergeben (für alle, die heute was besonders schreckliches erledigen müssen und noch Inspiration für eine Extra-Runde brauchen können):

  • Erstmal in den Terminkalender schauen, alle Verabredungen raussuchen und, um sich den Rücken frei zu schaufeln, diese Verabredungen dann alle absagen. Am besten telefonisch, so viel Zeit muss sein. Um niemanden zu kränken, die Absage ausführlich begründen, den Zeitdruck erklären, und nicht vergessen nachzufragen, wie’s geht, nicht dass die Absage als Desinteresse ausgelegt wird!
  • Erstmal im Büro die Teambasis für das anstehende Projekt optimieren. Das heißt, von Tür zu Tür gehen, um mit jedem, der sich nicht bei 3 unterm Schreibtisch verkrochen hat, irgendwas völlig unwichtiges zu besprechen. Hauptsache, das Gemeinschaftsgefühl stimmt, sowas ist wichtig, man weiß doch, wie sehr unterschwellige Spannungen die Kreativität blockieren können!
  • Erstmal die Passwörter auf Vordermann bringen. Spätestens wenn das Einloggen in die Datenbank scheitert, ist der Tatsache ins Auge zu sehen, dass hier ein wahnsinnig dringender Handlungsbedarf besteht. Passwörter soll man regelmäßig ändern, und sich dabei am besten intelligente Eselsbrücken ausdenken. Schonmal nach „Eselsbrücke“ gegoogelt? Kostet natürlich Zeit, bringt aber auch wahnsinnig viel.

… Upps, jetzt ist mein innerer Bert grade mit dem Kopf auf den Tisch geknallt; also Schluss für heute mit Ernie-Füttern.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Selbstmanagement | 2 Kommentare

Schaufenster

Luftschnappend spazierte ich eben um den Block und kam an einem Arbeitsplatz vorbei, der mir zu denken gab. Und zwar befindet er sich in einem dieser Ladenlokale, die zum Büro umfunktioniert worden sind. Sprich, es gibt große ebenerdige Schaufenster, durch die man alles  sehen kann. Speziell in diesem Büro bedeutet “alles” wirklich: alles. Der Mensch, der dort arbeitet, sitzt nämlich mit dem Rücken zum Fenster! Man sieht also nicht nur, dass er am Schreibtisch ist, sondern man sieht auch über seine Schulter auf seinem Bildschirm, was er dort tut. Wenig überraschend, er arbeitet.

Welch toller Trick, dachte ich beim Vorbeigehen, um sich zu disziplinieren! Wer keinen Chef oder nicht genug Druck hat, macht einfach seine Mitmenschen zu Aufpassern. Wenn mir die ganze Nachbarschaft plus die großen und kleinen Besucher eines gegenüberliegenden Fußballplatzes plus durch die Straße eilende Passanten bei der Arbeit über die Schulter schauen, dann klicke ich lieber nicht zwischendurch auf Pausenspiele, Youtube oder Blubberforen.

Oder doch?

Ich war plötzlich nicht mehr sicher, ob alle Menschen so denken wie ich, und falls nicht, zu welcher Sorte dieser Mensch in dem Schaufenster gehörte. Es durchzuckte mich die Furcht, er könne vielleicht gerade in dieser Minute auf einer ganz privaten Seite unterwegs sein. Wie indiskret von mir, ihn dabei beobachten zu wollen! Ich schämte mich und eilte weiter, ohne noch genauer auf seinen Bildschirm zu schauen.

Wenn nun dieser Mann da drin nicht so denkt wie ich, die anderen Passanten aber doch, dann kann man diese Form der Selbstdisziplinierung natürlich knicken. Andernfalls wär es vielleicht einen Versuch wert?

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Kollegen,Selbstmanagement

Der Schlafanzug, ein Hingucker

Die vermutlich am weitesten verbreitete Phantasie über Homeworker dürfte sein, dass sie im Schlafanzug vor sich hingammeln. Jedenfalls taucht das Utensil Schlafanzug bemerkenswert häufig auf, wenn es um die Arbeit in den eigenen vier Wänden geht.

“Ein Arbeitstag im Schlafanzug” betitelt zum Beispiel die Hannoversche Allgemeine Zeitung einen Artikel der geschätzten Kollegin Katrin Schreiter, an dem ich mitwirken durfte und der die Selbstorganisation im Homeoffice thematisiert. Zwar taucht in dem Text kein einziger im Schlafanzug arbeitender Homeworker auf, aber der Titel ist trotzdem ein Hingucker. Es reizt irgendwie zum Kichern, die Vorstellung, dass jemand online oder telefonisch den Profi raushängt und dabei so überaus privat gekleidet ist.

Wer allerdings selbst zuhause arbeitet, dem bleibt das Lachen zuweilen im Halse stecken. Ok, mit Selbstironie und Humor kommt man besser durchs Leben. Andererseits ist ein Schlafanzugimage nicht gerade das, was man sich aussuchen würde, oder?

Und außerdem frage ich mich, ob es eigentlich eine nennenswerte Zahl von Homeworkern gibt, die wirklich im Schlafanzug arbeiten. Man müsste mal die Dächer über den häuslichen Arbeitsräumen abheben können…

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Geschäft,Kollegen,Selbstmanagement | 4 Kommentare

Die coolste Zeit zum Eindruck schinden ist…

…der frühe Morgen.

Arbeitsexzesse vortäuschen, indem man Mails zu nachtschlafender Zeit abschickt: Das ist ein ziemlich alter Trick, zugegeben. Aber er funktioniert immer wieder – zumindest, wenn die Mail frühmorgens rausgeht. „Um viertel nach sieben sind Sie schon am Schreibtisch, wow!“, hörte ich schon häufiger.

Was ich noch nie hörte, ist: „Um 0.30 Uhr sind Sie noch am Schreibtisch, wow!“.

Daraus lässt sich zweierlei schließen:

Entweder, um 0.30 Uhr noch am Schreibtisch sitzen, ist nichts Besonderes, das tun wir alle ständig.

Oder es ist total peinlich, um 0.30 Uhr noch am Schreibtisch zu sitzen, und man outet sich damit als langsam arbeitend und desorganisiert.

Den Nachteulen gegenüber ist das alles ein bißchen ungerecht, doch wie auch immer: Vorsichtshalber wende ich den Arbeitsexzessevortäuschentrick lieber morgens an.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Selbstmanagement | 4 Kommentare

Unvertretbar

Zu später Stunde, nach Einnahme enthemmender Flüssigkeiten in ausreichender Menge, offenbart die befreundete Berufskollegin, warum sie sich niemals krank meldet: Dann müsste sie ja jemand vertreten. Und diese Vertretung sähe dann, wie die Kollegin arbeitet. Ihre Überlebenschancen, sagt die Kollegin, sind größer, wenn sie sich krank ins Büro schleppt, als wenn irgendjemand sieht, wie sie arbeitet.

Diese befreundete Kollegin arbeitet nämlich angestellt, aber sehr selbstständig, und die Freiheit, ihre Arbeit nach ihrem Gutdünken organisieren zu können, genießt sie in vollen Zügen. Also, normalerweise, wenn sie nicht krank ist und fürchten muss, dass jemand versucht, durch ihr System, äh, Chaos durchzusteigen. Denn sie hat nicht alles vorbildlich dokumentiert. Ihre Ordner und ihre Ablage ähneln einem Korallenriff: Im Laufe des Lebens und der Gezeiten gewachsen, bunt, vielfältig, und irgendwie schön – aber wer etwas Bestimmtes sucht, muss tief und lange tauchen. Ihr Suchsystem funktioniert nach der Erinnerung: Neulich gemailt, da muss die Adresse irgendwo im Postfach zu finden sein… Kurz, wer hier Vertretung macht, muss erstmal einen Monat aufräumen. (Das übrigens tut die Kollegin einmal im Jahr selbst, nämlich, wenn sie ihre urlaubsbedingte Abwesenheit vorbereitet. Hinterher ist sie einen weiteren Monat mit Suchen beschäftigt, weil sie sich nicht erinnert, nach welchem System sie aufgeräumt hatte.)

So weit, so typisch – genau die gleiche Geschichte hatte ich kurz vorher von einem Freund gehört, der als Projektleiter arbeitet und niemals krank werden kann, weil er sich für so unordentlich hält.

Was schlussfolgern wir: Viele der vermeintlichen Helden, die sich mit Fieber an den Schreibtisch schleppen, sind in Wahrheit verschämte kleine Wurschtler mit genau den gleichen menschlichen Schwächen und Sorgen wie wir. Tröstlich. Aber auch tragisch, dass keiner das vom anderen weiß und sich deshalb jeder für einzigartig hält in seiner Fehlbarkeit.

Vielleicht sollten wir Vertretungsclubs gründen: Einen Tag im Jahr vertreten wir uns gegenseitig, damit wir alle merken, dass die anderen auch mit Provisorien arbeiten und wir keineswegs die einzigen sind, die hier etwas mogeln und da mal schummeln… Aber dann würden wir wahrscheinlich alle vorher wochenlang aufräumen, um uns nicht vor der Vertretung zu blamieren, und gegenseitig wären wir dann dermaßen von der vorgefundenen Ordnung am Arbeitsplatz des Kollegen beeindruckt, dass wir uns anschließend noch viel schämen würden…

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Kollegen,Selbstmanagement

Aufschieberitis andersrum

Normalerweise geht Aufschieben so: Ich hätte was zu arbeiten und pflege statt dessen private Kontakte, shoppe, jage Staubmoleküle oder konsumiere Medien minderer Qualität. Die Arbeit bleibt liegen, bis es richtig eng wird, und dann bricht der große Stress aus, mit den üblichen unerfreulichen Begleiterscheinungen von Selbsthass über Schlafmangel bis zur Fressattacke.

Aber hey: Aufschieben klappt auch andersrum! Man nehme ein möglichst anstrengendes privates, kein Geld einbringendes Projekt, das viel Arbeit macht und die eigenen Schwächen zutage fördert. Was für ein Projekt sich eignet, ist eine Persönlichkeitsfrage. Aktuell hätte ich den Vorschlag, einen neuen Kleiderschrank zu kaufen, dessen Aufbau mit einer größeren Auf- und Umräumaktion (inclusive Anprobieren deprimierend entwachsener Kleidung) verbunden ist. Oder den Keller ausmisten und aufräumen. Für mich würden sich zudem sämtliche Renovierungsarbeiten eignen. Für andere Menschen bieten sich Projekte wie „ab morgen treibe ich regelmäßig Sport“ an, oder der Vorsatz, zu Aufheiterungszwecken die Kommunikation mit übellaunigen Verwandten zu intensivieren.

Was auch immer es ist: Plötzlich macht die Arbeit am Schreibtisch irre viel Spaß! Auch Sonntags! Akquisemails schreiben – wie konnte das zur Last werden? Buchhaltung – welch Vergnügen, die Ausgabenbelege zu sortieren! Und die Updates an der Website sind gar nicht so mühsam wie gedacht. Im Gegenteil, sie gehen sogar schnell. Schneller als gedacht. Zu schnell eigentlich… denn im Flur harrt unverdrossen der Schrank der Dinge, die nicht passieren. Oder die Laufschuhe. Oder der Vorsatz, den griesgrämigen Onkel anzurufen. Aber tja, die Post von letzter Woche ist noch nicht bearbeitet, und der E-Mail-Ordner kann auch noch aufgeräumt werden…

Lange nicht mehr so viel geschafft!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Selbstmanagement

Winterblues, nein danke. Folge 3:
Farbe ins Spiel bringen

Den Tipp, jetzt öfter mal rauszugehen, erspare ich Euch, das kann ich zumindest im Osten der Republik angesichts zweistelliger Minusgrade und kräftigem Wind grade nicht verantworten.

Schauen wir uns also drinnen um – heute mit der Frage: Welche Farben brauchen wir jetzt? An vielen Arbeitsplätzen dominieren blau, braun oder grau. Diesen Farben werden ausgleichende und beruhigende Wirkungen zugeschrieben, was sicher nicht verkehrt ist, um einen langen Arbeitstag gut zu überstehen. Doch wenn in der winterlichen Lichtarmut die Beruhigung überhand nimmt und sich zum Durchhänger auswächst, können ein paar Farbakzente beleben.

  • Wir bringen Farbe ins Spiel. Gelb und Orange wirken belebend und aufheiternd. Also, entweder gelbe Blumen auf den Schreibtisch. Oder ein farbenfrohes Bild aufgehängt. Wer eh meistens auf den Bildschirm starrt, könnte vielleicht den Desktop-Hintergrund entsprechend ändern. Oder Ihr gönnt Euch neue Kaffeetassen, Stiftebecher, Schreibtischunterlagen.

Winterblues, nein danke. Folge 1: Schneller sein als der Heißhunger

Winterblues, nein danke. Folge 2: Schlafen

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Nützliches,Selbstmanagement

Winterblues, nein danke. Folge 2: Schlafen

Ausreichend schlafen, das schafft nicht jeder. Zumal jetzt, in diesem verkürzten Dezember, wo der Job oft länger dauert, weil noch so viel geschafft werden muss, weil Weihnachtsfeiern zu überstehen sind und weil dann die verknappte Freizeit mit Plätzchen backen, Geschenke kaufen und sonstigen weihnachtlichen Aktivitäten vollgestopft ist. Fehlt nur noch eine Erkältung, und wir laufen auf dem Zahnfleisch. Doch was tun, wenn die Tage einfach zu lang und gute Vorsätze à la “ab morgen gehe ich jeden Tag früh ins Bett” chancenlos sind?

  • Wir legen pro Woche zwei Schlaftage ein. Klingt krass, aber damit ist nicht gemeint, komplette Tage durchzuschlafen, sondern in der Woche einen Tag auszuwählen, an dem wir schon um 21 Uhr oder noch eher im Bett liegen. Der zweite Schlaftag findet am Wochenende statt. An diesem Tag machen wir einen Mittagsschlaf. Mir dem Zusatzschlaf an diesen beiden Tagen erhöhen wir die Chance, die stressigste Phase des Jahres ohne allzu großen Energieverlust überstehen.

Winterblues, nein danke. Folge 1: Schneller sein als der Heißhunger

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Nützliches,Selbstmanagement

Gute Tage sind doof

So herrlich es ist, einen guten Tag zu haben, so verfluchenswert sind sie auch. Man verdirbt sich sozusagen die eigenen Sitten. Ich meine solche Tage, an denen es einfach flutscht. Alles geht leicht von der Hand, die Arbeit ist in der Hälfte der veranschlagten Zeit fertig, hat sogar noch Spaß gemacht, und am Ende ist noch massig Energie für weitere Aktivitäten übrig.

Berauscht von meiner phantastischen Leistungsfähigkeit plane ich nach solchen Tagen deutlich weniger Zeit für meine Arbeiten ein und nehme mir das doppelte vor, denn ich habe ja gesehen: Ich kann unheimlich viel schaffen. Ich bin fit, ich bin stark, ich bin einfach gut! – Ich weiß nicht, warum ich immer wieder auf mich selbst hereinfalle. Denn natürlich folgen früher oder später auf die guten Tage wieder diese anderen Tage, die ich als Kaugummitage bezeichne: Nichts geht schnell, alles dauert ewig, am Abend ist die To-Do-Liste nahezu identisch mit ihrer Morgenfassung, und ich bin trotzdem erschöpft. Von Spaß keine Spur.

Bleibt nur die Hoffnung, dass ich irgendwann verinnerlichen werde, dass gute Tage nur deshalb gute Tage sind, weil es auch die normalen und die schlechten Tage gibt…

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Selbstmanagement | 6 Kommentare