Zeiträuber: E-Mails schreiben

Seltener als mir lange einredete, schreibe ich E-Mails „mal eben schnell“. Tatsächlich bastele ich oft ganz schön lange an ihnen herum. Deshalb arbeite ich seit einiger Zeit mit Textbausteinen. Ich speichere also Mails oder Absätze aus ihnen ab, um sie bei ähnlichem Anlass wiederzuverwenden. In meinem Fall bietet sich das etwa bei Interviewanfragen an. Oder wenn ich Belegexemplare einer Publikation versende.

So spare ich tatsächlich Zeit, aber nicht so viel, wie ich dachte. Ich ertappe mich nämlich dabei, den jeweiligen Textbaustein nach dem Laden in die aktuelle Mail doch noch zu überarbeiten. Weil es doch ein anderer Ansprechpartner oder ein etwas anderer Zusammenhang ist. Oder weil ich an diesem Tag etwas anders gestimmt bin und mir der Baustein nicht mehr gefällt. Und weil ich es selber so hasse Mails zu lesen, in denen die Textbausteine noch erkennbar sind und die Übergänge nicht stimmen! Bin ich zu perfektionistisch? Oder sind meine Anliegen zu individuell für Textbausteine?

Bis auf weiteres ist jedenfalls der Textbaustein „mal eben schnell“ im Zusammenhang mit E-Mails  aus meiner Zeitplanung gestrichen, und ich greife auf Plan A zurück. Der lautet: genug Zeit einplanen!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten | 1 Kommentar

Lob und Tadel

Bisher dachte ich immer, wenn Eltern bei Lehrern anrufen um sich zu beschweren, gehen sie den Pädagogen auf die Nerven. Aber das ist falsch, habe ich heute erfahren. Im Gegenteil sei Rückmeldung höchst willkommen!

“Wir sind ja völlig allein mit den Schülern”, sagte der Lehrer, mit dem ich mich unterhielt. Tatsächlich ist ja das Feedback von Schüler  weder differenziert noch zuverlässig, wie wir aus unserer eigenen Schulzeit wissen. Am ehesten bekommt man von ihnen Rückmeldung, wenn sie genervt sind. Positive Bestätigung dagegen muss man vermutlich aus der Abwesenheit von Kritik schlussfolgern? Jedenfalls fand dieser Pädagoge es ausgesprochen hilfreich, auch mal was von den Eltern zu hören.

Den Wunsch nach Feedback können wahrscheinlich noch viel mehr Alleinarbeitende unterschreiben. Leider gibt es Rückmeldung oft nur nur als Kritik. Nach dem Motto, wenn man nichts hört, war alles in Ordnung – was immerhin besser ist, als wenn man gar nichts wieder von dem Auftraggeber hört und daraus erraten muss, dass nichts in Ordnung war…

Seit ich mir bewusst gemacht habe, wie hilfreich Rückmeldungen für mich sind (ab und zu kommen ja doch welche), bemühe ich mich umgekehrt selbst, anderen Leuten welche zu geben. Da es mir aber zu lange dauert, bis ich durch dieses vorbildliche Verhalten die Welt verbessert habe, frage ich manchmal einfach selber nach. Beim Gespräch über den nächsten Auftrag zum Beispiel, oder ich rufe einfach kurz an. Bisher habe ich damit nur gute Erfahrungen gemacht. Niemand war genervt, sondern es kam entweder das Lob, auf das ich hoffte, oder gute Hinweise, was ich anders machen könnte. Ich kann nur empfehlen, das Gespräch zu suchen!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten

Schluss mit schöner neuer Freiheit

Dass Angestellte in den Räumen des Unternehmens zu arbeiten haben, ist so normal, dass niemand darüber berichtet. Anders liegt der Fall bei Yahoo. Darüber wurde geschrieben, weil die Mitarbeiter jahrelang die Freiheit genossen, zu arbeiten wo sie wollten. Nun ist Schluss mit diesem beneidenswerten Zustand, steht auf Süddeutsche.de: Das Homeoffice ist ab Juni abgeschafft. Ausgerechnet bei einem der Pioniere der schönen, neuen, virtuellen Arbeitswelt.

Als Grund ist zu lesen, dass man bei zu vielen Mitarbeitern aus den Augen verlor, was sie eigentlich tun… Ob allerdings daran die Anwesenheit im Unternehmen etwas ändert? Man darf gespannt sein.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Kollegen | 1 Kommentar

Der Schlafanzug, ein Hingucker

Die vermutlich am weitesten verbreitete Phantasie über Homeworker dürfte sein, dass sie im Schlafanzug vor sich hingammeln. Jedenfalls taucht das Utensil Schlafanzug bemerkenswert häufig auf, wenn es um die Arbeit in den eigenen vier Wänden geht.

“Ein Arbeitstag im Schlafanzug” betitelt zum Beispiel die Hannoversche Allgemeine Zeitung einen Artikel der geschätzten Kollegin Katrin Schreiter, an dem ich mitwirken durfte und der die Selbstorganisation im Homeoffice thematisiert. Zwar taucht in dem Text kein einziger im Schlafanzug arbeitender Homeworker auf, aber der Titel ist trotzdem ein Hingucker. Es reizt irgendwie zum Kichern, die Vorstellung, dass jemand online oder telefonisch den Profi raushängt und dabei so überaus privat gekleidet ist.

Wer allerdings selbst zuhause arbeitet, dem bleibt das Lachen zuweilen im Halse stecken. Ok, mit Selbstironie und Humor kommt man besser durchs Leben. Andererseits ist ein Schlafanzugimage nicht gerade das, was man sich aussuchen würde, oder?

Und außerdem frage ich mich, ob es eigentlich eine nennenswerte Zahl von Homeworkern gibt, die wirklich im Schlafanzug arbeiten. Man müsste mal die Dächer über den häuslichen Arbeitsräumen abheben können…

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Geschäft,Kollegen,Selbstmanagement | 4 Kommentare

Coworking: Nur manchmal kreativ

Einen differenzierten Blick auf Coworking hat Janet Merkel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB), entwickelt.  Sie hinterfragt, ob es in den Coworking-Spaces wirklich immer so kreativ und kommunikativ zugeht, ist im Interview auf changeX zu lesen.

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Denken

Kollege Ich porträtiert…

ProFirma hat eine Serie gestartet über “Blogs für Unternehmer”, und da gibt es auch ein Porträt von Kollege Ich.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten

Homeoffice andernorts…

… auf heute.de ist heute die Ich-Kollegin zu Wort gekommen.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten

Zahlen…

Wir sind mal wieder gezählt worden, und zwar  mehrfach:

Der Bundesverband der Freien Berufe meldet, dass die Zahl der Selbstständigen in den Freien Berufen gestiegen ist. Anfang 2012 betrug sie rund 1.192.000 Millionen, im Vorjahr 1.143.000. Wie viele von ihnen allein arbeiten, bleibt unklar. Einige sind auf jeden Fall Arbeitgeber. Insgesamt gibt es in den Freien Berufen nämlich 2.784.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und 125.000 Auszubildende.

Das Handelsblatt berichtet von einer Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos, das für den Softwareanbieter Citrix Systems im Mittelstand nach flexiblen Arbeitsmodellen gefragt hat. Ergebnis: Ein Drittel der kleinen und mittelständischen Unternehmen bietet solche Modelle an, und die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, sei auch dabei. Sie werde aber häufiger von Menschen über 34 Jahre genutzt als von jüngeren. Vor allem 45 bis 60jährige leisten der Studie zufolge einen überdurchschnittlichen großen Teil ihrer Arbeit in den eigenen vier Wänden.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Kollegen

Arbeit macht glücklich, Künstler jedenfalls

Mal wieder hat die Sozialwissenschaft, diesmal in Gestalt des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), etwas herausgefunden, was selbst zu wissen wir nicht wagen würden: Künstler lieben ihre Arbeit. Je mehr sie arbeiten, desto glücklicher sind sie! Sie finden ihre Tätigkeit vielseitig und sagen, dass sie viel dabei lernen. Das DIW hat 28.000 Berufstätige befragt, darunter 300 Künstler, die diese überdurchschnittlich frohsinnigen Antworten gaben. Mehr als ein Drittel von ihnen arbeitete übrigens selbstbestimmt und ohne Vorgesetzte, im Gegensatz zum Berufstätigen-Durchschnitt, wo es nur knapp 10 Prozent waren.

Und jetzt schalten wir den Flüstermodus ein: Die Künstler arbeiten weniger des Geldes wegen als andere Menschen, sie sind auch dann noch glücklich, wenn die Einnahmen zu wünschen übrig lassen. Das aber bitte nicht weitersagen, nicht dass die Auftraggeber der Künstler daraus unerfreuliche Schlüsse für die nächsten Honorarverhandlungen ziehen.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Geschäft | 3 Kommentare

Winterblues, nein danke. Folge 3:
Farbe ins Spiel bringen

Den Tipp, jetzt öfter mal rauszugehen, erspare ich Euch, das kann ich zumindest im Osten der Republik angesichts zweistelliger Minusgrade und kräftigem Wind grade nicht verantworten.

Schauen wir uns also drinnen um – heute mit der Frage: Welche Farben brauchen wir jetzt? An vielen Arbeitsplätzen dominieren blau, braun oder grau. Diesen Farben werden ausgleichende und beruhigende Wirkungen zugeschrieben, was sicher nicht verkehrt ist, um einen langen Arbeitstag gut zu überstehen. Doch wenn in der winterlichen Lichtarmut die Beruhigung überhand nimmt und sich zum Durchhänger auswächst, können ein paar Farbakzente beleben.

  • Wir bringen Farbe ins Spiel. Gelb und Orange wirken belebend und aufheiternd. Also, entweder gelbe Blumen auf den Schreibtisch. Oder ein farbenfrohes Bild aufgehängt. Wer eh meistens auf den Bildschirm starrt, könnte vielleicht den Desktop-Hintergrund entsprechend ändern. Oder Ihr gönnt Euch neue Kaffeetassen, Stiftebecher, Schreibtischunterlagen.

Winterblues, nein danke. Folge 1: Schneller sein als der Heißhunger

Winterblues, nein danke. Folge 2: Schlafen

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten,Nützliches,Selbstmanagement