Schluss mit schöner neuer Freiheit

Dass Angestellte in den Räumen des Unternehmens zu arbeiten haben, ist so normal, dass niemand darüber berichtet. Anders liegt der Fall bei Yahoo. Darüber wurde geschrieben, weil die Mitarbeiter jahrelang die Freiheit genossen, zu arbeiten wo sie wollten. Nun ist Schluss mit diesem beneidenswerten Zustand, steht auf Süddeutsche.de: Das Homeoffice ist ab Juni abgeschafft. Ausgerechnet bei einem der Pioniere der schönen, neuen, virtuellen Arbeitswelt.

Als Grund ist zu lesen, dass man bei zu vielen Mitarbeitern aus den Augen verlor, was sie eigentlich tun… Ob allerdings daran die Anwesenheit im Unternehmen etwas ändert? Man darf gespannt sein.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Kollegen | 1 Kommentar

Vermehrt

Die Solisten unter den Selbstständigen sind mehr geworden; Solo-Selbstständige stellen jetzt die Mehrheit der Unternehmer. Das steht in einer Kurzstudie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Ihre Autoren sehen die Ursache in den technischen Entwicklungen, die es Einzelpersonen ermöglichen, vielfältige Dienstleistungen anzubieten. Außerdem wirke sich die staatliche Förderung für Existenzgründer bis 2006 aus.

Diejenigen, die als Ich-AG gefördert wurden, sind übrigens zu zwei Dritteln allein geblieben.  (Das Programm lief von 2003 bis 2006).

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Denken,Geschäft

Coworking: Nur manchmal kreativ

Einen differenzierten Blick auf Coworking hat Janet Merkel, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB), entwickelt.  Sie hinterfragt, ob es in den Coworking-Spaces wirklich immer so kreativ und kommunikativ zugeht, ist im Interview auf changeX zu lesen.

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Arbeiten,Denken

Neue Ich-Kollegen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat ihren jährlichen Gründungsmonitor veröffentlicht und meldet, dass es 2009 wieder mehr Unternehmensgründungen gab. Und zwar machten sich 872.000 Personen haupt- oder nebenberuflich selbstständig. Das waren zehn Prozent mehr als 2008.

Mehr als die Hälfte dieser Gründer begrüßen wir als Ich-Kollegen: 58,9 Prozent der neuen Selbstständigen sind Solo-Gründer ohne Mitarbeiter, haben sich also als Einzelpersonen selbstständig gemacht.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Denken,Kollegen | 3 Kommentare

Allein unter Kunden

Wenn jemand den ganzen Tag unter Menschen ist, kommt man kaum darauf, ans Alleinarbeiten zu denken. Doch im Einzelhandel ist genau das ein Trend, der um sich greift: Möglichst nur einen Verkäufer in den Laden zu stellen, der die Ware rein- und ausräumt, die Kasse macht, Kunden berät und Ladendiebe erwischt.

Längst betrifft das nicht mehr nur in die Schlagzeilen geratene Drogeriemärkte. Auch in Buchläden, Modefilialen oder Schreibwarengeschäften sieht man Verkäufer immer häufiger allein arbeiten. Nicht so schlimm? Von wegen: Wann bitte soll man auf Toilette gehen, wenn man stundenlang allein im Laden steht? Einfach mal kurz abschließen funktioniert bei moderneren Ladenkonzepten leider schlecht, dem stehen  komplizierte Türsysteme oder Warentische auf der Straße im Weg.

Wer heutzutage noch politisch korrekt einkaufen möchte, hat es schwer. Dass manche Imbissbetreiber oder Kioskpächter darüber nur müde lächeln können, macht die Sache nicht besser.

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Denken

Konkurrenz für’s Büro

Den ganzen Tag im Büro hocken, das ist out, wenn wir dem US-Blog Web Worker Daily glauben. Nur noch 15 Prozent der Beschäftigten in kleinen und mittleren Unternehmen in den USA arbeiten demnach ausschließlich im Büro, knapp die Hälfte verbringt drei Viertel der Arbeitszeit andernorts.

Die meisten Trends aus den USA kommen früher oder später bei uns an.  Also können wir uns schon mal nach alternativen Arbeitsorten umsehen. Eine traditionelle Möglichkeit sind Bibliotheken. In Berlin gibt es viele, darunter richtig schöne. Die “Stabi” zum Beispiel, in der Potsdamer Straße, ziemlich groß, ziemlich schön. Oder, ganz neu, das Jakob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum der Humboldt-Universität. Hier allerdings toben sich die Trendsetter schon aus: Wie mir heute berichtet wurde, leiden beide Bibliotheken an Überfüllung. Und zwar nicht allein bei der Ausleihe, was ich für die Stabi schon in den 80ern hätte kolportieren können, sondern bei den Arbeitsplätzen. Frühmorgens hat man sein Handtuch, äh, seine Papiere auf einem Schreibtisch zu stapeln (um dann den Rest des Vormittags in irgendeiner Cafeteria abzuhängen). Sonst ist alles besetzt.  Also, wer noch den Trend setzen will, beeile sich, die Zukunft hat schon angefangen!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag,Arbeiten