Feierabend: alt, aber gut

Arbeiten zu jeder Zeit und von jedem Ort: Das ist nicht nur hip und schön, sondern auch anstrengend und gesundheitsgefährdend. Wer ständig online ist, weiß, wovon ich rede. Nie richtig abschalten, keine echten Pausen. In spannenden Projekten ist das nicht schlimm, im Gegenteil. Da kann ein Sonntag am Schreibtisch richtig gut tun, und es ist mehr Freude als Stress, die Mails abzurufen. Als Dauerzustand allerdings ist es zermürbend.

Ich komme drauf, weil ich immer wieder froh bin, meine eigene Chefin zu sein und die Entscheidungen über meine Erreichbarkeit selber treffen zu können, aber diese Woche las, dass man sich zumindest in großen Unternehmen neuerdings auch um entsprechende Regelungen bemüht. Demnach verbieten manche Unternehmen Mails außerhalb der Dienstzeit, andere schalten sogar die Mailserver ab. Das klingt doch ganz gut, oder? Willkommen jedenfalls in der neuen Arbeitswelt, guter alter Feierabend!

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Alltag | 1 Kommentar

Abschalten kann so langweilig sein

Im Urlaub soll man nicht arbeiten, sondern abschalten, zur Ruhe kommen, mal was ganz anderes tun, den Job vergessen.

Aber was tut man dann? Schlafen, spazieren gehen, Sport treiben, Zweisamkeit genießen, lesen, baden… Das tut gut. Aber mal ehrlich: Auf die Dauer kann das sehr, sehr langweilig werden. Wenn man zum Beispiel keine besondere Sportart betreibt, und wenn das grüne-Daumen-Gen fehlt, dann läuft sich doch die Sache mit der schönen Natur und der körperlichen Beschäftigung irgendwann tot. Ein Baum ist ein Baum ist ein Baum, eine Welle ist eine Welle, ist eine Welle… Mit der Zweisamkeit ist es auch so eine Sache – wie sie an die Wand fahren kann, gerade wenn sie mal richtig viel Raum erhalten soll, darüber sind ja schon ganze Romane geschrieben und Filme gedreht worden.

Erholsamer als die Erholung ist es manchmal, zwischendurch etwas  zu arbeiten. Zwischen dem ganzen Urlaubslektüreschmökerkitsch mal eine saftige Mail vom Chef zu lesen oder sich statt schöner Landschaft ein Dossier mit haufenweise Zahlen, Tabellen und Grafiken reinzuziehen. Das sollte natürlich nicht mit Stress und Zeitdruck verbunden sein! Sonst wär’s ja kein Urlaub mehr.

 

Autorin: Gudrun Sonnenberg | Themen: Selbstmanagement | 3 Kommentare