Morgenstund: uncool, aber produktiv
Wenn viel zu tun ist, klar, dann schiebt man Nachtschichten. Gestern wieder bis 3.30 Uhr am Schreibtisch gehangen, yeah! Das ist so cool. Der Spießer staunt, und das Bohème-Herz lacht. Allerdings nur, bis es sich anderntags den Schlaf aus den Augen gerieben und sich das Geschreibsel aus der Nacht zu Gemüte geführt hat: Au weia, was für ein Schrott.
Irgendwie funktioniert das mit den Nachtschichten nicht mehr so gut wie früher. Schon bei kleineren Übermüdungserscheinungen will das Gehirn nur noch arbeiten, wenn es nah genug an der letzten Portion Schlaf dran ist. Anders ausgedrückt: Morgens geht das Denken leichter und die Arbeit besser, irgendwann am Nachmittag ist Schicht mit Geistesblitzen, und den Spießer-Feierabend dem Schreibtisch zu opfern, lohnt sich überhaupt nicht, sondern ist pure Lebenszeitverschwendung.
Woran mag das bloß liegen? Mir fallen zwei Erklärung ein. Entweder hat es was mit dem Älterwerden zu tun. Oder es ist einfach die Fähigkeit zur Selbstkritik gewachsen: Vielleicht hab ich früher bloß nicht gemerkt, was für einen Müll ich nachts verzapft habe?
28. Juni 2010 um 09:17 Uhr
Bernd Klaus Achter sagt,
Mir geht es derzeit ähnlich wie Ihnen. Ich denke, das hat mit Prioritätenverschiebung zu tun. Und die ändern sich mit den Lebensphasen und dem Alter. Korreliert also alles ein wenig.